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Millionen Asteroiden treiben durch unser Sonnensystem. Der nächste Einschlag ist nur eine Frage der Zeit. Doch es gibt Ideen, wie wir uns schützen können: Die Raumsonde DART probt schon jetzt den Ernstfall.
- Videolänge:
- 28 min
- Datum:
- 20.09.2022
- :
- UT
- Verfügbarkeit:
- Video verfügbar bis 20.09.2027, in Deutschland, Österreich, Schweiz
Einschlagskrater auf der ganzen Welt bezeugen: Auch heute könnte ein Asteroid Kurs auf die Erde nehmen. Harald Lesch zeigt, welche Gefahr von den Millionen Asteroiden in unserem Sonnensystem tatsächlich ausgeht – und wie wir uns vor einem globalen Killer schützen können.
DART: Rammbock für Dimorphos
Hoffnung setzen Forschende auf die Weltraumsonde DART, die seit Herbst 2021 auf ihrer Mission im All ist. Die Sonde der US-amerikanischen Weltraumagentur NASA soll Ende September 2022 ihren Zielort erreichen: Den Doppelasteroiden Didymos mit seinem Mond Dimorphos. Ihr Auftrag: DART soll Dimorphos rammen und dadurch aus der Bahn lenken. Eine Generalprobe für den Tag X, an dem ein gefährlicher Asteroid Kurs auf die Erde nehmen könnte. Denn im Ernstfall könnte schon eine winzige Bahnänderung einen Killer-Asteroiden knapp an der Erde vorbeiziehen lassen.
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Die Gefahr eines Asteroideneinschlags ist real, doch die Wahrscheinlichkeit ist nicht leicht zu ermitteln. Die uns zugewandte Seite des Mondes ist von etwa 300.000 Einschlagskratern mit einem Durchmesser von mehr als einem Kilometer gezeichnet. Auf der Erde hingegen sind nur knapp 190 Krater bekannt. Ein gewaltiger Unterschied, der jedoch nicht bedeutet, dass die Erde weniger häufig getroffen wird. Viele Krater auf der Erde wurden im Laufe der Zeit durch Erosion abgeschliffen. Ob eine geologische Struktur tatsächlich durch einen Einschlag verursacht wurde, ist dann nur schwer nachzuweisen.
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Je größer und jünger ein Krater, desto eher ist er erkennbar. Der Barringer Krater in Arizona ist mit etwa 50.000 Jahren relativ jung und perfekt erhalten. Der Gosses Bluff Krater in Australien ist deutlich älter – fast 150 Millionen Jahre. Mit rund 22 Kilometern Durchmesser ist sein Kraterrand dennoch bis heute weithin sichtbar.
Auch in Süddeutschland schlug vor knapp 15 Millionen Jahren ein Asteroid ein und hinterließ einen Krater von rund 25 Kilometern Durchmesser – das heutige Nördlinger Ries. Lange rätselten Forschende, ob es sich dabei wirklich um einen Asteroidenkrater handelt – oder vielmehr die Überreste eines riesigen Vulkans. Den Beweis konnte erst die Analyse des Gesteins in der Region erbringen. Wenn Gestein durch die gewaltigen Kräfte beim Einschlag zusammengepresst und teilweise geschmolzen wird, entsteht der seltene Suevit. Diese Gesteins-Form gibt es nur am Rand von Asteroidenkratern, nirgendwo sonst auf der Erde.Bildquelle: IMAGO
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Auch heute treffen Asteroiden immer wieder die Erde. Zuletzt am 15. Februar 2013 in der Nähe der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk. Damals zerbrachen im Umkreis von 100 Kilometern Fensterscheiben, umherfliegende Trümmer verletzten rund 1.500 Menschen. Doch die Folgen hätten noch schlimmer sein können: Der Asteroid von etwa 20 Metern Durchmesser bestand hauptsächlich aus Eis und losem Gestein. Deshalb verglühte er beim Eintritt in die Erdatmosphäre weitgehend und verursachte nur eine Druckwelle.
Das Erschreckende: Der Asteroid kam völlig überraschend, scheinbar aus dem Nichts. Im Gegenlicht der Sonne blieb er unbemerkt. Astronomen scannen ständig den Himmel auf der Suche nach Asteroiden, die der Erde nahekommen könnten. Zurzeit sind rund 1,1 Millionen bekannt, und täglich werden neue entdeckt. Doch ein Asteroid lässt sich nur entdecken, wenn er das Sonnenlicht im richtigen Winkel zum Teleskop reflektiert. -
Aktuell haben Forschende vor allem Asteroid Bennu mit rund 500 Metern Durchmesser im Visier. Er kreuzt alle sechs Jahre die Bahn der Erde und rückt dabei jedes Mal ein Stückchen näher. Die NASA-Sonde Osiris-Rex hat Ende 2020 Proben von Bennu entnommen. Demnach besteht er hauptsächlich aus Gestein – ein Einschlag auf der Erde könnte verheerende Folgen haben. Forschende führen eine Rangliste der gefährlichsten Asteroiden: die Palermo-Skala. Sie berücksichtigt drei Kriterien: die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags. Die Zeit, die uns bis zum Einschlag bleibt. Und das Zerstörungspotenzial, das sich aus Geschwindigkeit und Größe des Asteroiden berechnet.
Auf Platz eins der gefährlichsten Asteroiden steht im Moment Bennu. Am 24. September 2182, also in 160 Jahren, könnte er die Erde treffen – mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,037 Prozent. Klingt gering, ist aber immerhin mehr als 5.000 Mal höher als für einen Sechser im Lotto.Bildquelle: NASA
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Welche Folgen ein Einschlag im schlimmsten Fall haben könnte, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Der vermutlich verheerendste Einschlag ereignete sich vor rund 65 Millionen Jahren. Damals schlug ein Asteroid mit etwa zehn Kilometern Durchmesser auf der Halbinsel Yucatan im heutigen Mexiko ein. Milliarden Tonnen an Staub, Schlacke und Schwefel wurden in die Atmosphäre geschleudert und verdunkelten rund 30 Jahre den Himmel. Die globale Durchschnittstemperatur sank um mehr als 26 Grad. In Folge des globalen Winters starben 90 Prozent aller Saurier-Arten aus.
Doch von den Überlebenden lässt sich viel lernen: Einige kleine Flugsaurier-Arten scheinen im Vorteil gewesen zu sein.. Ihre Nachfahren leben noch heute: Vögel sind gefiederte Dinosaurier. Auch ein Teil der Säugetiere hat überlebt: kleine Allesfresser, die Nahrungsmangel besser aushielten als die großen Saurier. Nur wer klein und flexibel in der Wahl der Nahrung ist, darf also darauf hoffen, eine globale Katastrophe zu überleben. Wir Menschen bevölkern wie einst die Dinosaurier fast jeden Winkel der Erde. Zwar sind wir schlau, klein und Allesfresser, aber: Wir sind sehr viele. Auch wenn ein Asteroid die Menschheit vielleicht nicht auslöschen würde – es könnten wohl nur wenige von uns überleben.Leschs Kosmos - Übrigens ... zu Asteroiden
Harald Lesch zu kosmischen Herausforderungen und wie wir diese meistern können.
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